Mit 26 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ging unsere Schule vor einer Woche beim ersten Betriebslauf im Berchtesgadener Land an den Start. Messen wollte man sich mit 91 anderen Teams und 1007 Laufbegeisterten. Doch das stand für viele gar nicht im Vordergrund. Für sie war das Gemeinschaftserlebnis viel wichtiger.
Und das Event mit sportlichem Schwerpunkt dürfte nach Einschätzung der Beteiligten und des Veranstalters nicht die letzte Veranstaltung dieser Art gewesen sein. Rechtzeitig war es Schulleiterin Andrea Langenfelder gelungen ein lauffreudiges Team aus Lehrkräften und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus anderen Tätigkeitsbereichen im Schulbetrieb auf die Beine zu stellen.
Und nicht nur das: Frau Langenfelder machte sich auch auf Sponsorensuche. Schließlich sollten die Startgebühren gedeckt und noch Geld für die Spende an die Lebenshilfe Berchtesgadener Land übrigbleiben. Alsbald wurde sie fündig, obwohl es nicht ganz leicht ist, sich als Schule die Unterstützung großzügiger Förderer zu sichern.
Mit 500 Euro beteiligte sich der Bayerische Realschullehrerverband mit einer großzügigen Spende, ebenso wie der Gewinn-Sparverein der Sparda-Bank München, der den gleichen Betrag beisteuerte. Verschiedene Zuwendungen pragmatischer Art vervollständigten den Spendentopf. Und Frau Langenfelder: Trotz der ganzen Vorbereitung landete sie im Klassement der Firmenchefinnen und – chefs auf einem beachtlichen fünften Platz.
Am Fototermin im Schulhaus stellte sich ein gewiefter junger Mann mit einem Satz hochwertiger Laufshirts fast unbemerkt in die Lehrerriege. Sein Name: Patric Dengg. Patric arbeitet als Projektmanager im Marketingbereich der Firma Biogena, ein österreichisches Familienunternehmen mit Sitz in Salzburg, Wien und Freilassing. Das Unternehmen beschäftigt über 380 Mitarbeiter, konzentriert sich auf die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Premium-Mikronährstoffpräparaten. Das Vollsortiment umfasst mehr als 260 Produkte - ganz ohne künstliche Farbstoffe, Trennmittel und synthetische Überzugsmittel hergestellt.
Auch Philipp ist ein lupenreiner Marketingexperte geworden. Bekannt wurde Philipp Reiter als Wettkampf-Athlet im Skibergsteigen und Deutschlands bester Bergläufer. Im Sportmarketing und als Fotograf ist er mittlerweile auch hinter den Kulissen alpiner Ausdauer-Events sehr erfolgreich. Er ist Markenbotschafter für diverse Sportartikelhersteller und für seinen Heimatort Bad Reichenhall. Zu seinem geschäftlichen Wirkungskreis zählt auch die Skimarke „Augment“.
Ganz im Bereich von Skiservice bewegt sich die Firma Ski Sepp im Gewerbegebiet Mitterfelden. Der professionelle Service bringt die Bettl´n und Snowboards wieder auf Vordermann. Da kann der nächste Winter kommen.
Schaut man sich die „laufende“ Erfolgsliste unseres Sponsors Stephan Tassani-Prell vom gleichnamigen Sportgeschäft Tassani Laufsport in Piding genauer an, dürfte jeder Freizeitsportler vor Neid erblassen. Allenfalls Herr Schaar oder unsere Laufprofis Herr Schinwald, Herr Kuchler, Herr Blum und Herr Prechtl und ein paar weitere ambitionierte Damen und Herren aus dem Schulhaus hätten da noch die Möglichkeit mitzuhalten. Nur 16 hundertstel trennten Herrn Schaar vom Führenden der Gesamtwertung. Verbliebe der junge Triathlet aus Amberg an unserer Schule, hätte er die theoretische Chance den Betriebslauf 40 mal hintereinander zu gewinnen.
Das dürfte unsere Mannschaft, die diesmal den zweiten Rang in der Wertung „21 und mehr Teilnehmer“ Platz 2 erreichte, noch einmal nach vorne bringen. Doch viel weiter vor geht nicht.
Doch Ränge und Platzierungen sind die eine Seite der Medaille. Besondere Anerkennung gebührt jenen Sportlerinnen und Sportlern, für die eine Laufstrecke nicht unbedingt positive Assoziationen weckt und die trotzdem mitgemacht haben.
Und dass man fürs Sporttreiben nie zu alt ist, bewies Frau Mayer bei ihrem Besuch in Freilassing. Die frühere und aktuelle „Weggefährtin“ landete auf Platz eins in ihrer Altersklasse und konnte die Konkurrenz 100 km weit hinter sich lassen: Respekt für eine tolle Leistung. Und frei nach Buchautor Bill Mockridge: „Je oller, je doller.“
Johannes Vesper