Auch in diesem Jahr gab´s im Rahmen der Projektpräsentation des 9er Jahrgangs eine Vielzahl interessanter Themen und zahllose Möglichkeiten ihre Präsentation informativ und unterhaltsam zu gestalten, so dass die Zuhörerschaft nach ihrem Besuch in der Aula, durch neues Wissen bereichert, den Saal zufrieden verlassen konnte. Das gelang in vielen Fällen auch, aber längst nicht in allen.  Viele Klassen der siebten und achten Jahrgangsstufen nutzten auch heuer wieder die Gelegenheit, den ein oder anderen Vortrag vor Ort mitzuerleben. Befragte man diese Schüler nach ihren Eindrücken, so kamen häufig Anmerkungen, wie „der theoretische Teil war viel zu lang“, „man konnte sich die Fakten gar nicht alle merken“, „ich hatte den Eindruck, dass sich die Gruppe nur oberflächlich mit dem Thema befasst hat“ oder „das Thema wurde langweilig präsentiert“. Immer verbunden mit dem Vorsatz: Das kriegen wir besser hin.
Viel Aufmerksamkeit und Interesse fanden Vorträge, bei denen Schüler zuvor Modelle erstellten, den Produktionsprozess reflektierten und schließlich ihre Ergebnisse vorzeigten, wie zum Beispiel zum Thema „Gute Form“ oder zur „Windkraft“, wo die Schüler mit Hilfe des 3-D-Druckers ein Windrad erstellt hatten. Natürlich zeugt auch der Besuch beim Architekten des Münchner Olympiastadions, Günter Behnisch, von einem hohen Maß an Engagement. In dieser Form hatten sich mehrere Schüler im Vorfeld Gedanken gemacht und Initiative ergriffen.
Am wenigsten Resonanz fanden Projekte, die sich dem Verdacht aussetzten, vorgefertigte Powerpoint-Präsentationen ins Rennen zu schicken. An manchen Stellen ließ sowohl die Informations- als auch die Vortragsqualität zu wünschen übrig. Das galt auch für die kreative Seite der Ausführungen. Nicht jeder hat das Talent und das nötige Selbstvertrauen für einen Bühnenauftritt dieser Art. So mancher ist froh, wenn er es hinter sich gebracht hat und wieder auf den Stühlen hinter dem Rednerpult Platz nehmen kann.
Vermisst wurden kreative Ideen, die über das reine Faktenreferieren hinausgehen. Auch wenn man die Opfer der Terroranschläge vom 11. 09. 2001 nicht persönlich kannte, kann man sich vorstellen, wie es Menschen heute, 17 Jahre später, geht, die einen lieben Menschen verloren haben oder selbst zu Schaden gekommen sind. Ich kann mich in die Gefühlswelt dieser Menschen hineinversetzen, meine Gedanken als Betroffener in Form eines kleinen Tagebuchs aufschreiben, ein kleines Rollenspiel oder einen inneren Monolog auf der Bühne aufführen. „Die Gedanken sind frei“ und sie lassen sich auch in freier Form vorstellen. Ein einfaches Mittel, das keiner technischen Hilfestellung bedarf und mir alle Freiheiten gewährt. Da gibt´s viel Spielraum für einen gelungenen Auftritt, der sehr belebend sein dürfte.
J. Vesper