Das Vertrauen junger Menschen in die Zeitung ist besonders hoch. Aktuelle Studien belegen, dass für die 12- bis 19-Jährigen die Zeitung glaubwürdiger ist als Fernsehen oder Internet. Das ist nicht der einzige Grund für die Volksbank Raiffeisenbank ihr Sponsoring von Schulabos auch künftig fortzusetzen, auch an unserer Schule. Nina ist 13 und geht in eine siebte Klasse der Realschule. Für sie ist die Lokalzeitung fester Bestandteil ihres Alltags. Sie interessiert sich für verschiedene Berichte aus dem Lokalgeschehen, aber auch Überregionales weckt ihr Interesse, wie zum Beispiel große Sportereignisse. „Ich lese die Zeitung regelmäßig zusammen mit meinem Opa“, so der Teenager. „Er motiviert mich zum Lesen.“ Damit gehört das junge Mädchen zwar eher zu den Ausnahmen im Kreis der jungen Leserschaft, die sich im Bezug auf die Zeitungslektüre schon vor dem Zeitalter des Internet eher zurückhaltend gab.

Die Leseecke in seiner Schule sei zwar immer gut besetzt, so Christian Thoma, Schulleiter der Knabenrealschule. Doch häufig würden seine Schüler vom Lesen abgelenkt. Abgelenkt seien sie jedoch nicht von Smartphones und anderen digitalen Medien, denn die seien im Schulalltag strengstens verboten. Doch ein Verbot der populären Nachrichtenträger digitaler Herkunft, bewirkt im Umkehrschluss noch kein gesteigertes Leseinteresse bei Kindern und Jugendlichen.
Doch junge Leute zeigen eine deutliche Affinität zur Zeitungslektüre. Das jedenfalls lässt sich aus den jüngsten Forschungsergebnissen und Zielgruppenanalysen der Medienforschung herauslesen. Demnach lesen drei von zehn Jugendlichen zwischen 14 und 19 Jahren jede Ausgabe einer Tages-, Wochen- und oder Sonntagszeitung. Bei den jungen Erwachsenen zwischen 20 und 29 Jahren beträgt der Anteil regelmäßiger Zeitungsleser sogar über 44 Prozent. Bezieht man zusätzlich die unregelmäßig an den Printmedien partizipierende Leserschaft mit ein, dann widmen sich 72 Prozent aller 14- bis 29-Jährigen zumindest gelegentlich einer Zeitung.
Erst wenn man Print und Online als Ganzes betrachtet, ergibt sich ein realistisches Bild der Zeitungsnutzung. Zeitungen erreichen mit ihren Printausgaben und Online-Auftritten knapp 80 Prozent der 14 bis 29-Jährigen. Dabei sei das Vertrauen der jungen Leute in die Zeitungsnachricht besonders hoch, so die Medienforscher. Im Falle widersprüchlicher Berichterstattung in den Medien erscheint laut Umfrage 41 Prozent der Jugendlichen die Zeitung am glaubwürdigsten. Platz zwei erreicht mit 24 Prozent das Fernsehen, gefolgt von Radio und Internet. Hier spielt die Zeitung ihre traditionelle Stärke aus: ihre Glaubwürdigkeit, die Leser sowohl den Print- als auch den Onlineangeboten der Blätter attestieren.
Auch Jugendliche mit höherer Bildung brechen eine Lanze für die Zeitung: Fast die Hälfte der Gymnasiasten hat größtes Vertrauen in das klassische Medium (46%). „Die Zeitung recherchiert wesentlich gründlicher als die übrigen Medien, die in Echtzeit auf Ereignisse reagieren können“, so Christina Sailer, Jugendberaterin der Volksbank Raiffeisenbank in Ainring. Dies mache jedoch weitere Recherchen erforderlich. Die regionale Berichterstattung sei das große Plus einer Heimatzeitung. „Jung und Alt wollen wissen, was im Heimatort und der nahen Umgebung los ist“, bringt Sailer einen wesentlichen Vorteil der Heimatzeitungen auf den Punkt.
J. Vesper